Während wir uns im fortgeschrittenen Tempo der Klimakrise nähern und die Faktenlage rund um die ökologischen Auswirkungen tierischer Nahrungsmittel immer deutlicher und bekannter wird, stimmten die Europaabgeordneten letzten Herbst für einen Änderungsantrag, der Milchalternativen weiter einschränken will. Solch gezielte und klima-kontraproduktive Konsumententäuschungen zum Wohle der Fleisch- und Milchlobby können und wollen wir uns nicht mehr leisten. Deshalb unterstützt Swissveg die Kampagne von Proveg, um die Diskriminierung pflanzlicher Alternativen zu stoppen.

Begriffe wie «Hafermilch» und «Sojajoghurt» sind bereits verboten. Die Beschränkungen für den pflanzlichen Sektor sollen mit der vorgeschlagenen Gesetzesänderung noch weitergehen. Jegliche Verwendung von Begriffen, die für gewöhnlich in Zusammenhang mit Milchprodukten stehen, sollen auf Verpackungen oder in der Werbung für pflanzliche Produkte zensiert werden. Sachliche Haftungsausschlüsse wie «enthält keine Milch» und Ausdrücke wie «sahnige Konsistenz» könnten somit zusätzlich verboten werden. 

Der Änderungsantrag 171 könnte sogar soweit führen, dass Vergleiche des CO2-Fussabdrucks zwischen pflanzlichen Alternativen und Milchprodukten nicht mehr kommuniziert werden dürften und bizarrerweise verbieten, dass pflanzliche Lebensmittelhersteller Abbildungen ihrer eigenen Produkte auf den Verpackungen verwenden. Wichtige Informationen bleiben demnach den Konsumenten vorenthalten und Innovationen im aufstrebenden pflanzlichen Sektor werden behindert.

Auswirkungen auf die Schweiz

Die drohende Diskriminierung pflanzlicher Milchprodukte steht im direktem Widerspruch zu den gesundheitspolitischen Zielen der EU und den Nachhaltigkeitszielen des European Green Deals. Die Petition ruft die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, den Änderungsantrag 171 zu stoppen.

In der Schweiz müssen wir ebenfalls mit Konsequenzen davon rechnen, da wir im Handel mit der EU stehen. Die Vorgaben der EU würden auch hier zum Tragen kommen.

Über Ihre Berichterstattung und Ihren Beitrag zur Sensibilisierung der Gesellschaft zum Thema würden wir uns freuen.

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